Sonstige Fallbeispiele

Fallbeispiel 1 - Der Einsatz von LIGASANO® orange bei Hauttransplantationen

Patientendaten und Anamnese:

2-jähriger Junge aus Ecuador mit einem schweren Polytrauma. Verkehrsunfall am 15.08.2015 mit schweren Gesichtsschädelfrakturen, Fehlen des rechten Auges und Fehlen des Großteils des Mittelgesichtes. Der Junge kommt mit einer PEG Sonde und einem Tracheostoma. Es erfolgten mehrere Operationen: Am Rücken erfolgte die Entnahme des Skapulappens. Der Defekt wurde mit einer Spalthauttransplantation versorgt.

Abb. 1: Versorgung des Defekts mit Spalthaut
Abb. 2: Transplantationsstelle mit Wundabstandsgitter
Abb. 3: Versorgung des Hautransplantats mit Wundabstandsgitter und LIGASANO® orange
Abb. 4: Entfernen von LIGASANO® orange und Wundabstandsgitter
Abb. 5: Entferntes LIGASANO® orange und Wundabstandsgitter
Abb. 6: Eingeheiltes Transplantat nach einem Jahr

Um die sichere Anheilung von Hauttransplantaten zu gewährleisten, benötigen diese einen möglichst konstanten Andruck an das darunter liegende Gewebe. Es gilt zum einen, Scherkräfte zwischen dem Transplantat und dem Wundgrund zu vermeiden um das Abscheren der neueinwachsenden Kapillaren zu verhindern, zum anderen muss eine Kompression der Haut zur Ödemprophylaxe im Transplantat erfolgen.

Beides lässt sich nur durch eine gewisse Festigkeit des verwendeten PUR-Schaumstoffes erreichen, der je nach Indikation am OP-Tag mittels Naht oder Hautklammern am umgebenden Gewebe befestigt werden muss. Um direkten Kontakt dieses Schaumstoffes mit der transplantierten Haut zu vermeiden und um Verwachsungen bzw. Verklebungen zu verhindern, verwenden wir ein Wundabstandsgitter als Unterlage. Der Kompressionsverband wird für 5-7 Tage belassen, im Anschluss kann dieser vorsichtig entfernt werden. Das Transplantat ist dann soweit stabil und kann entweder nur mittels Wundabstandsgitter und Kompressen versorgt werden, oder erneut mittels Kompressionsverband durch den PUR-Schaumverband LIGASANO® orange, der jedoch nur durch Wickelung oder Klebestreifen an der Wunde fixiert werden muss. Ab diesem Zeitpunkt empfehlen wir, den Verbandswechsel alle zwei Tage durchzuführen.

Nach unseren bisherigen Erfahrungen ist LIGASANO® orange der Firma LIGAMED® aufgrund seiner Eigenschaften hier zu favorisieren. Eine Kompression durch LIGASANO® grün wäre aber ebenfalls denkbar.

Autoren: Dr. med. André Borsche, Dr. med. Mathis Renner und Sabine Herler, Diakonie-Krankenhaus Bad Kreuznach

Fallbeispiel 2 - Wundbehandlung mit LIGASANO® bei entzündeter PEG-Einstichstelle

Patientendaten und Anamnese:

2jähriges Mädchen aus Niederbayern, Z.n. epileptischer Enzephalopathie, eine PEG-Anlage wegen Nahrungsverweigerung erfolgte am 05.09.2016 in Augsburg. Zunächst täglicher Verbandswechsel, Reinigung mit NaCl, Versorgung mit Metalline.

Entzündung der Einstichstelle, Eiterherd sichtbar, geschwollen. Vorstellung beim Kinderarzt. Empfehlung: Zweimal täglich Verbandwechsel, Reinigung mit Octenisept, ggf. Antiobiotikasalbe bei weiterer Verschlechterung. Ab 14.09.2016 Beginn der Versorgung mit LIGASANO®: Zweimal täglich Reinigung mit Octenisept, Auflage einer sterilen LIGASANO® Schlitzkompresse 7,5 x 7,5 x 1 cm.

Abb. 1: 16.09.2016 Reinigung mit Octenisept, Applikation von Antibiotikasalbe für zwei Tage, Verbandwechsel einmal täglich mit LIGASANO® weiß steril 7,5 x 7,5 x 1 cm
Abb. 2: 23.09.2016 Deutliche Besserung, weiterhin Verbandwechsel einmal täglich mit LIGASANO® weiß steril 7,5 x 7,5 x 1 cm, Salbenversorgung beendet.
Abb. 3: 10.10.2016 Noch minimale Entzündung vorhanden, weiterhin Verbandwechsel einmal täglich mit LIGASANO® weiß steril 7,5 x 7,5 x 1 cm
Abb. 4: 23.10.2016 vollständige Abheilung der Entzündung.
Abb. 5: 23.10.2016 Weiterhin Anwendung der Schlitzkompresse aus LIGASANO® weiß steril 7,5 x 7,5 x 1 cm

Fazit:

Eine sehr einfache, günstige und allergenfreie Versorgung. Die Schlitzkompressen aus dem Verbandstoff LIGASANO® weiß werden auch weiterhin angewendet als Druckschutz und zur Prophylaxe.

Autorin: Barbara Hinz, Krankenschwester, Wundexpertin, aus Landshut

Fallbeispiel 3: Wundbehandlung mit LIGASANO® bei abszedierendem Sinus Pilonidalis

Patientendaten / Anamnese:

33 Jahre, männlich, abszedierender Sinus pilonidalis (Rezidiv), Zustand nach Exzision, offene Wundbehandlung im November 2014 bei Abzess links lateral der Peniswurzel, Zustand nach Exzision, offene Wundbehandlung im April 2013 bei abzedierendem Sinus pilonidalis, Zustand nach Pit-Picking, Nikotinabusus. Im September 2015 erfolgte eine Exzision des abszedierenden Sinus pilonidalis. Histologischer Befund: Sinus pilonidalis mit florider und chronisch-fibrosierender Entzündung. Vorbehandlung in der Klinik: Mehrmaliges tägliches Ausduschen der Wunde. Als Wundfüller und Wundabdeckung erfolgte eine Behandlung mit Kompressen. Zur Fixation wurde ein Polyacrylathaftpflaster Fixomull® stretch verwendet.

Der Patient stellte sich erstmals am 27.10.2015 in unserem WZ®-Wundzentrum vor mit starken Schmerzen im Bereich der Wunde und Wundumgebung unter medikamentöser Schmerztherapie mit Cox-2-Hemmer – Arcoxia 90 mg morgens. Die Wundumgebung zeigte sich reizlos. Im Bereich des Wundrandes war eine leichte Blutung vorhanden.

Die Wundtiefe umfasste 2,5 cm bis zur Subcutis reichend. Der Wundgrund war zu 80 % mit Fibrin belegt, welches mit dem Wundgrund stark verhaftet war. Vereinzelt zeigten sich Granulationsinseln. Bei Verbandsabnahme war ein Wundgeruch vorhanden. Bei Erstaufnahme wurde ein Wundabstrich entnommen mit dem Befund einer Besiedelung von Corynebacterium sp. sowie Koagulase-negative Staphylokokken. Am 29.03.2016 erfolgte ein Kontrollabstrich, bei diesem fanden sich nur noch vereinzelt Erythrozyten, Leukozyten, Epitehlien. Die lokaltherapeutische Wundbehandlung im WZ®-Wundzentrum erfolgte folgendermaßen:

Wundreinigung: Nass-Trocken-Phase mit einer Wundreinigungslösung auf Basis eines Singuletsauerstoffes, NaOCl (ActiMaris®).

Wundfüller: Tamponade mit LIGASANO® Wundband 300 x 2,5 x 0,4 cm, weiß, steril.

Wundabdeckung: Zetuvit® plus10 x 20 cm. Fixation mittels Mefix® 11 cm x 10 m.

Verbandswechselhäufigkeit täglich, bei Exsudationsabnahme auf 3-4 x wöchentlich. Angehörige wurden zum Verbandswechsel angeleitet. Im Rahmen der Patienten-Angehörigenedukation wurde besonders auf die hygienischen Maßnahmen, Nikotinkarenz, Schmerzmedikationseinnahme und Ernährungssubstitution mit hingewiesen. Als Hilfsmittel wurde ein Sitzkissen zur Druckreduzierung bzw. -verteilung verordnet.

Abb. 1: 27.10.2015
Abb. 2: 17.11.2015
Abb. 3: 03.12.2015
Abb. 4: 22.12.2015
Abb. 5: 14.01.2016

Abb. 1: 27.10.2015: Wundgröße 8,37 cm2, Wundtiefe 2,5 cm, Schmerzen nach NRS: 8/10

Abb. 2: 17.11.2015: Wundgröße: 4,35 cm2. Wundkontraktion sichtbar, Epithelgewebe im Bereich der Wundumgebung ist stabil. Wundtiefe: 1,8 cm. Aufgrund der lokaltherapeutischen Maßnahme mit dem verwendeten LIGASANO® Wundband weiß, steril, konnte eine Schmerzreduktion erzielt werden nach NRS: 3/6.

Abb. 3: Ab dem 03.12.2015 wurde eine Therapieveränderung vorgenommen. Wundreinigung wurde belassen, der Absorber wurde durch eine LIGASANO® Wundauflage ersetzt. Fixation belassen. Verbandswechselhäufigkeit auf 4x wöchentlich erhöht.

Abb. 4: 22.12.2015: Wundgröße 0,31 cm2, Wundtiefe 0,1 cm, Schmerzmedikation abgesetzt seit 14.12.2015

Abb. 5: 14.01.2016: Stabile, epithelisierte Wunde, bis August 2016 rezidivfrei.

 

Zusammenfassung / Fazit:

Das LIGASANO® Wundband 300 x 2,5 x 0,4 cm, weiß, steril zeigt eine sehr gute Anpassung an die Wundkonturen, ohne dabei eine Druckbelastung auf die Wunde auszuüben. Die Granulation, ebenso die Wundkontraktion erfolgte sehr rasch bei gleichzeitiger Abnahme der Exsudation und deutlicher Schmerzreduktion

Autorin: Heidi Jodl, Gesundheits- und Krankenpflegerin, AZWM®, Leitung des WZ®-Wundzentrums Augsburg