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3.6 Ultraschall-Débridement

3.6 Ultraschall-Débridement

Bei der ultraschallassistierten Wundreinigung (UAW) wird niederfrequenter Ultraschall (low-frequency ultra-sound, LFUS) von 25 kHz in Kombination mit Spüllösung angewendet. Die Wunde wird mit einer Spülflüssigkeit gespült und mit Ultraschall beschallt. Der Ultraschallimpuls treibt die eingeleitete Spülflüssigkeit bis in die tieferen Regionen der Wunde und löst Beläge und lose haftende Nekrosen.

Ultraschallwellen werden durch die Umwandlung von elektrischer in mechanischer Energie erzeugt (reziproker piezoelektrischer Effekt). Die Frequenz und damit die Wellenlänge hat großen Einfluß auf den Wirkmechanismus: Hohe Frequenzen erzeugen kurze Wellen, die weniger tief eindringen; niedrige Frequenzen hingegen erzeugen lange Wellen mit höherer Eindringtiefe.

Die Débridement-Wirkung zeigt sich in mechanischen Effekten sowie durch Kavitation (zyklisch implodierende Gasbläschen). Darunter versteht man die Ausbildung kleinster Bläschen in der Spüllösung, die oszillieren oder implodieren. Vor allem durch letzteren Effekt, der Implosion, entstehen Mikroströmungen und Druckgradienten, die auch Mikroorganismen abtöten.

Auswirkungen auf die Wunde:

  • Selektive Nekrosektomie
  • Reduktion von Mikroorganismen
  • Wirkung von Antibiotika und Antimykotika wird verstärkt
  • Steigerung der enzymatischen endogenen Fibrinolyse
  • Erhöhung der dermalen Mikrozirkulation
  • Förderung der Granulation
  • Stimulation der Kollagensynthese

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