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8.1 Grundlagen der Anatomie und Pathophysiologie für Podologinnen und Podologen

8.1 Grundlagen der Anatomie und Pathophysiologie für Podologinnen und Podologen

Der Fuß wird unterteilt in Fußwurzel (Tarsus), Mittelfuß (Metatarsus) und Vorfuß (Antetarsus). Das Fußskelett besteht aus 7 Zehenknochen, 5 Mittelfußknochen, 14 Zehenknochen und 2 Sesambeinen, die sich jeweils unter dem 1. Mittelfußköpfchen befinden.

Nägel gehören als Hautanhangsgebilde zur Epidermis und befinden sich an der Oberseite der Finger- und Zehenspitzen.

Sowohl bei Hammer- als auch bei Krallenzehen handelt es sich um eine Fehlstellung, von der meist die zweite bis vierte Zehe betroffen ist. Ist ein Zeh im Grundgelenk überstreckt, im Mittel- und Endgelenk aber gebeugt, so spricht man von einem Krallenzeh. Beim Hammerzeh ist nur das Endgelenk maximal gebeugt.

Die häufigste Ursache für einen Hammer- oder Krallenzeh ist das Tragen von zu engen oder auch zu kleinen Schuhen mit hohem Absatz. Aber auch andere Fehlstellungen des Fußes wie Spreiz-, Platt- oder Knickfüße können zu Hammer-/Krallenzehen führen. Weitere Ursachen für Hammer- und Krallenzehen können neurologische Erkrankungen sein oder die Folgen einer Unfallverletzung. Außerdem spielt eine genetische Veranlagung bei der Entstehung eines Hammer-/Krallenzehs eine Rolle. Häufig ist das gemeinsame Auftreten der Hammer-/Krallenzehe mit einem Hallux valgus zu beobachten.

Der Fersensporn (Kalkaneussporn) ist ein knöcherner Sporn am Fersenbein, der sich durch übermäßige oder einseitige Belastung bilden kann. Man unterscheidet zwei Formen: Der plantare Fersensporn ist der weitaus häufigere und bildet sich an der Unterseite des Fersenknochens. Der Dorn liegt dabei am Ansatz der Sehnenplatte der Fußsohle (Plantarfaszie) und zeigt in Richtung Fußspitze. Der kraniale Fersensporn hingegen tritt deutlich seltener auf und bildet sich an der Rückseite des Fersenbeins, am Ansatz der Achillessehne.

Der Hallux valgus ist eine Fehlstellung der Großzehe mit einer Achsenabweichung nach fibular bei gleichzeitiger Achsenabweichung des Metatarsale I nach tibial.
I. Grad (≤ 20°): Der Fussballen tritt zu Innenseite des Fußes leicht vor. Es können sich Reizungen und Rötungen bilden.
II. Grad (21° - 30°): Die Großzehe beginnt sich über den zweiten Zehen zu schieben. Als Folge der Reizung des Fußballens kann es zu Schmerzen und Entzündung des Schleimbeutels kommen.
III. Grad (31° - 50°): Die Großzehe ist über oder unter der zweiten Zehe. Zusätzliche Überdehnung der Sehnen und Reizung der Nerven. Das Laufverhalten verlagert sich auf die Außenseite des Fußes.
IV. Grad (> 50°): Der große Zeh liegt quer über die benachbarten Zehen. Die Folge ist ein starker Spreizfuß. Die Abrollbewegung erfolgt nur noch über die Fußaußenseite. Bewegungen sind in diesem Stadium nur noch unter starken Schmerzen möglich.

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